Bei 12 von 12 schaue ich normalerweise immer zu, aber zum Abschluss des Jahres will ich auch mal mitmachen, allerdings in einer katzenhaften Schnurrberts-Version: Ein Tag im Leben der Schnurrberts. Alles, was ihr euch nie gefragt habt und niemals wissen wolltet. Tauchen wir ein in einen typischen Tag mit Gimli und Mero.
6:30 Uhr – Mero leidet hunger.
Ich spüre vier Pfötchen auf mich springen. Noch liege ich im Bett und versuche krampfhaft so zu tun, als würde ich noch schlafen. Detektiv Mero mache ich allerdings nichts vor. Der hat schon lange (an meiner Atmung?) gemerkt, dass ich sehr wohl schon wach bin. Und wenn man wach ist, dann kann man ja wohl auch Frühstück machen?! Tapp, tapp, tapp, klettert er auf meiner Seite herum, kommt mit seinem nassen Näschen ganz nah an mein Gesicht und atmet mich an. In einem letzten, verzweifelten Versuch drehe ich mich noch einmal zur Seite. Aber Mero ist erbarmungslos, schmiegt seinen Katzenkörper sanft an mich heran und patscht mir flauschig, aber bestimmt mit seinen kleinen Pfötchen einfach mal ins Gesicht. Ich seufze tief, habe aber keine andere Wahl, als aufzustehen.
6:34 Uhr – Raubtierfütterung
Während sich Mero wie ein Wahnsinniger auf seinen Napf stürzt, als hätte er seit Tagen (und nicht erst seit 8 Stunden) nichts mehr zu Essen bekommen, muss ich Gimli fast schon darum bitten, sich seinem Frühstück und nicht meiner alten Socke, die er irgendwo unter dem Bett gefunden hat, zuzuwenden.
9:46 Uhr – Die erste Schmuserunde des Tages wird eingeleitet
Nach den ersten 2-20 Tassen Kaffee sitze ich schon eine Weile am Schreibtisch und arbeite fleißig. Gimli Schmusemeister fordert nun seine wohlverdiente Aufmerksamkeit und schmeißt sich erstmal auf meine Tastatur. Puh, fast eine Mail an den falschen Kunden verschickt. Betreff: „Mediaplanundsadsakldfhg“. Danke dir, Gims.
10:56 Uhr – EICHHÖRNCHEN!
Ein Eichhörnchen wagt es, auf dem Baum direkt vor unserem Balkon zu sitzen. Gimli schlägt sofort Alarm und will raus. Da er Dank stabilem Katzennetz nichts ausrichten kann, lasse ich ihm seinen Willen und öffne die Tür einen winzigen Spalt breit. Er hüpft raus in die Kälte, ist mit einem Satz auf dem Balkontisch und krächzt das Eichhörnchen katzenhaft an. Herr Eichhörnchen hingegen guckt nur stumm zurück und legt den Kopf schief. Mero schleicht auch langsam hinterher und miaut das Eichhörnchen aus sicherer Entfernung sehr zaghaft an. Eichhörnchen noch immer unbeeindruckt und nicht zu Gesprächen bereit.
10:58 Uhr – Warum so kalt?
Das Eichhörnchen hat genug und entspringt in die Bäume davon. Gimli scheint zufrieden mit seinem Werk und will natürlich wieder rein, denn die Steine auf dem Balkon sind kalt. Unverschämt – da verkühlt man sich ja noch die kleinen Pfötchen. Mero hingegen traut dem Braten noch nicht und bezieht nochmal einen Aussichtsposten.
13:20 Uhr – Zeit für Blogfotos
Jetzt im Winter muss man sich ja regelrecht sputen, damit einem nicht das Licht für Fotos ausgeht. Daher ist jetzt Shooting-Zeit! Während ich alle Utensilien für mein Foto zusammensuche, ist von den Schnurrberts erst einmal nichts zu sehen. Aber kaum habe ich alles wundervoll flatlaymäßig und instagramtauglich drapiert, kommen sie angetigert: Ein Shooting ohne die Schnurrberts? Ahahahahahaha. Ich sollte es besser wissen.
14:58 Uhr – Schmuserunde Nummer 2
Nachmittags ist Meros Schmusezeit. Während ich weiterhin fleißig am PC sitze und Dinge erledige, kommt er angeschnurrt, springt auf den Schreibtisch, wirft dabei fast meinen Tee um (aber nur fast, denn ich habe seine Attacke kommen sehen) und trampelt danach auf meinen Schoß. Erwartungsvoll schaut er mich an mit seinen großen, schönen, grünen Katzenaugen und blinzelt zwei Mal. Ich nehme meine Hände von der Tastatur und umarme meinen kleinen Katzenmann ganz fest. Das mag Mero total gerne. Er sitzt auf meinem Schoß und ich drücke ihn an mich. Bis er irgendwann genug hat, von meinem Schoß hüpft und sich zurück unter das Bett verkriecht.
16:26 Uhr – Manu kommt nach Hause
Obwohl ich noch nichts höre, weiß Gimli schon längst Bescheid: Mein Freund Manu kommt von der Arbeit nach Hause. Gimli flitzt in den Flur, hüpft auf den Schuhschrank und wartet dort gewissenhaft, bis Manu endlich die drei Stockwerke Treppen hinter sich gebracht und die Tür geöffnet hat. Und dann: Eine Kopfnuss zur Begrüßung. <3
20:02 Uhr – Catflix & chill
Nach einem anstrengenden Tag voll hartem Katzenbusiness wird es Zeit für die Couch und ein bisschen Erholung. Vor allem Gimli rollt sich gerne minutenlang über das Sofa, bietet seinen Bauch für die ein oder andere Streicheleinheit feil und wirft sich auch gerne mal auf die Fernbedienung, wenn ihm das Programm nicht gefällt.
22:01 Uhr – Abendessen
Kurz vor Bettgehzeit (ja, wir sind rentnerhaft und schlafen früh!), gibt es Abendessen. Dasselbe Spiel wie schon beim Frühstück: Mero schreit lautstark seine Ungeduld heraus, Gimli ist eher desinteressiert und mit irgendwelchen Katzenangelegenheiten beschäftigt. Und genau deshalb werden die Schnurrberts schon immer getrennt gefüttert: Mero ist wie Kirby (den rosa Klops, kennste?) und saugt sein Essen staubsaugerartig in wenigen Sekunden ein, während Gimli gut 10 Minuten damit verbringen kann, mehrere Pausen einlegt und einfach ziemlich langsam is(s)t.
22:16 Uhr – Die Handtuchkatze strikes back
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber Gimli hasst es, wenn auf dem Handtuchhalter über der Badewanne Handtücher hängen. Das darf nicht sein. Es ist Gesetz. Er springt dann erbost in die Badewanne, starrt den Übeltäter (*das Handtuch) an, mauzt kurz als Vorwarnung und springt dann wie ein Ziegenbock an das Handtuch, um es mit einem Versuch und spektakulärem Salto herunterzureißen. Danach schaut er stolz zu mir rüber, während ich gerade meine Zähne putze und dem ganzen Treiben interessiert (und mit gezücktem Handy aus Fotogründen) zugeschaut habe. Anerkennend nicken wir uns zu.
22:32 Uhr – Der kleine Löffel
Gimli und ich haben ein Ritual. Sobald ich im Bett liege und meine ideale Schlafposition (auf der linken Seite, Beine leicht angewinkelt) gefunden habe, kommt der kleine Tiger aufs Bett gehüpft, holt sich einen Kuss auf den Katzenkopf ab und wirft sich dann regelrecht wie ein Croissant hin und schmiegt sich an meinen Bauch. Mein kleiner Löffel. Hach. Herzallerliebst. Schlafen kann ich jetzt allerdings noch nicht! Gimli verlangt nun seine Schmuseeinheiten und will in den Schlaf gestreichelt werden. Und mal ehrlich: Wie könnte ich ihm das verwehren…?
2 Kommentare
Das war herzallerliebst und mir fällt auf, dass ich die Schnurrberts lange nicht gesehen habe. Glücklicherweise kann ich immer in deinem Blog oder auf Instagram ein paar Bilder abgreifen. Grüß das kleine Croissant und Kerby von mir!
Zum Glück hast du sie ja gestern kurz geseheeen <3