Über zwei Wochen ist es nun her, dass ich die schlimme Nachricht erhalten habe: Sammi ist am Freitag, den 01.07. gestorben. Ein wenig hat es sich angekündigt, sodass es nicht völlig unerwartet kam… Das macht es aber nicht leichter erträglich. Dass ich ihn eine Woche vor seinem Tod nochmal besuchen konnte, das ist mir momentan der einzige Trost.
Auch jetzt mag ich es noch gar nicht richtig glauben und vermisse das kleine Schweinenäschen sehr. Hach Sammi, ich hätte mir noch viele weitere Jahre mit dir zusammen gewünscht. Durchschnittlich wird ein Minischwein etwa 15 Jahre alt. Sammi war nun 13. Wenn man mich fragt, noch viel zu jung. Aber mich fragt ja keiner.
Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich Sammi das erste Mal sah. Ich war 13 und fuhr mit meinen Eltern und meinem Bruder zum Züchter der dubios und scheiße war, aber das hab ich schon einmal erzählt. Im Garten des Züchters wohnten Sammi und seine Schwester. Eigentlich nur übergangsweise, weil die Mutter der beiden bei der Geburt gestorben war und die kleinen Winzlinge per Hand aufgezogen werden mussten. Von der ersten Sekunde an wusste ich: Sammi ist mein Schwein. Es war mir sofort klar. Das kleine, winzige Schweinchen dort, nicht größer als ein kleines Meerschwein, mit den großen Augen und dem Herz auf der frechen Schweinenase. Als der Züchter fragte, ob wir noch die „richtigen“, anderen Schweine sehen wollten, schüttelte ich nur den Kopf. Nicht, weil die nicht bestimmt auch süß und nett gewesen wären. Aber ich hatte mein Herz bereits verschenkt. Unwiderruflich. Voll und ganz.
Von da an war Sammi mein bester Schweinefreund. Zoff mit den Eltern? Fiese Mädchen hatten mich in der Schule geärgert? Sammi war da um mich zu trösten. Der erste Liebeskummer? Die lächerlich in den Sand gesetzte Lateinarbeit? Ein Stupser von meinem Schweinemann und die Welt war wieder in Ordnung. Trennung und hässliche Scheidung der Eltern? Sammi war da. Immer. Die Hälfte meines bisherigen Lebens war er da.
Und nun ist er fort. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber irgendwo hoffe ich eben doch, dass es sowas wie einen Schweinehimmel gibt, in dem mein Sammi nun fröhlich herumtollt, nach Herzenslust Zeitungen zerreißen und Hausaufgaben fressen kann. Wo ihm immer der dicke Schweinebauch gekrault wird. Ach Sammi, du fehlst.
4 Kommentare
Ach Jenny, das tut mir so leid! Beim Lesen hatte ich direkt Tränen in den Augen. Ich weiß auch wie schlimm es ist, tierische Freunde gehen zu lassen. Ich drück Dich und ich glaub auch daran, dass wir sie irgendwann wieder sehen, ganz bestimmt!! Liebste Grüße, Selmin
;3; Ich bin so froh, dass ich ihn kennenlernen durfte. Er war so ein toller Kerl!
Eine Kindheit mit Schwein stelle ich mir toll vor… tut mir Leid, dass du ihn verabschieden musstest 🙁
Oh, wie ich dir nachfühlen kann. Ich hab damals nach 7 Jahren mit meinem Kater, mit dem ich durch Dick&Dünn gegangen bin, live gesehen wie dieser überfahren wurde. In dem Moment ist mir so das Herz gebrochen, weil einfach eine Seele auf der Erde fehlt, mit der man alles geteilt hat und die einen immer(!) verstanden hat. Fühl dich gedrückt. Du wirst ihn wiedersehen ♥ Es muss einen Schweinehimmel geben!