Ja schau an, direkt wieder ein Review Sunday! Aber was soll ich tun, wenn ich so viel Schönes entdecke. 🙂
Eine moderne Fabel über das Träumen, die Liebe und den Mut, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen. Die Geschichte über das tapfere Huhn, das ausbricht und in der Freiheit seinen Platz such, berührt zutiefst und wirkt lange nach.
„Ich habe auch einen Namen, weißt du? Ich habe ihn mir selbst gegeben.“
„Wirklich? Das wusste ich nicht.“
„Niemand kennt ihn. Würdest du mich Sprosse nennen?“
„Sprosse? Wie bei Blumen und Blättern?“
„Genau. Es gibt nichts besseres als Sprossen. Sie stehen für etwas Verheißungsvolles.“
Sprosse ist eine Legehenne auf einem Bauernhof. Jeden Tag lugt sie durch ein kleines Loch in der Wand nach draußen auf einen Akazienbaum und beobachtet die anderen Tiere auf dem Hof. Sprosse wünscht sich, frei zu sein und die Chance zu bekommen, wenigstens ein einziges Mal eines ihrer Eier auszubrüten.
Eines Tages gelingt ihr die Flucht aus ihrem Gefängnis. Mit allerlei Träumen und Hoffnungen auf ein besseres Leben im Gepäck zieht sie los, um in der großen Scheune Freundschaft mit den anderen Hoftieren zu schließen. Die jedoch wollen das zerrupfte Huhn nicht um sich haben und scheuchen Sprosse davon. Das tapfere Huhn lässt sich jedoch nicht unterkriegen und bestreitet ihr Leben fortan allein – bis sie eines Tages ein mutterloses Ei findet und beginnt zu brüten. Wird sich ihr Wunsch nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben erfüllen?
Ein Buch über ein Huhn? Kann da wirklich Spannung und Gefühl rüberkommen? Ich sag euch, es kann! Ich hab die elf Kapitel komplett an einem Tag gelesen, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Geschichte ist so zauberhaft geschrieben, die Illustrationen der japanischen Künstlerin „Nomoco“ so zart und passend, dass ich mehrmals einige Tränchen im Auge wegblinzeln musste.
Es geht nicht einfach nur um ein Huhn. Es geht um so viel mehr. Es geht um Freiheit, Selbstbestimmung, Tapferkeit und Mut und Liebe. Sprosse ist ein starker, inspirierender Charakter, den ich schon auf den ersten Seiten lieb gewonnen habe. Sie geht tapfer ihren Weg, lässt sich nicht beirren und hält immer an ihren Träumen fest. Dabei regt das kleine Huhn nicht nur einmal zum Nach- und Weiterdenken an.
Das Buch ist, neben dem tollen Inhalt, wunderschön gestaltet. Die einfachen, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) sehr passenden schwarz-weiß Illustrationen umrahmen die Geschichte wirklich sehr gut. Die Autorin, Sun-Mi Hwang, hat Sprosses Geschichte bereits 2000 geschrieben. Zehn Jahre lang war das Buch in den koreanischen Bestsellerlisten – zurecht, wenn ihr mich fragt! Inzwischen kann man Sprosses Abenteuer in neunzehn Sprachen lesen und sogar ein Animationsfilm wurde unserer Heldin gewidmet („Liefi – Ein Huhn in der Wildnis“, Trailer gibt es hier auf YouTube zu sehen!) – ich bevorzuge aber trotzdem die gedruckte Variante.
Ich denke, „Das Huhn, das vom Fliegen träumte“ würde sich auch wunderbar als Geschenk machen (vielleicht sogar im Osternest?) – ans Herz kann ich euch die außergewöhnliche Geschichte um das tapfere, eigensinnige Huhn Sprosse jedenfalls absolut legen.
2 Kommentare
Das klingt aber nach einem sehr netten Buch. Vielen Dank für dein Review, das hat es mir echt schmackhaft gemacht.
LG,
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Das klingt wie der Name des Huhns: sehr verheißungsvoll. Sprosse eben.
Kommt auf meine Leseliste.
🙂
Liebe Grüße
Christiane