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Flucht vor dem Winter? Ab nach Madeira.

Flucht vor dem Winter? Ab nach Madeira.

Während mein Instagram- und Facebook-Feed voll mit Schneebildern ist (hier in Düsseldorf liegt übrigens – trotz mehrfacher Ankündigung – kein Schnee), denke ich gern an meinen kürzlichen Urlaub nach Madeira zurück. Auf Madeira ist nämlich immer Frühling, die Temperaturen sinken selten unter 10-15°C. Und mit nur 3,5 Flugstunden Entfernung ist die Insel das perfekte Winterquartier für Leute, die nicht ewig fliegen und trotzdem ein wenig Sonne tanken wollen. Daher ging es für mich Ende November für 8 Tage auf die Insel. (Selbstbezahlt, nicht gesponsert)

 

Landeanflüg über die Ponta de São Lourenço

Gleich vorweg: Ja, es ist ein Rentnerparadies! Ich glaube, der Altersdurchschnitt wurde durch mich direkt mal um 20 Jahre gesenkt, haha! Dafür war ich im Flugzeug einer der aufgeregtesten Passagiere: Madeira sagt man nämlich nach, dort stünde einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt, denn die Landebahn ist sehr kurz und mündet direkt ins Meer. Deshalb brauchen Piloten auch eine spezielle Zusatzausbildung, um dort landen zu dürfen. #unnützesWissendesTages



Madeira ist eine nur rund 740 km² große Insel mit etwa 235.000 Einwohnern, die sich „Madeirenser“ nennen. Der wohl berühmteste Bewohner ist übrigens Cristiano Ronaldo. Eigentlich gehört die Insel zu Portugal, ist aber eine autonome Region mit eigenem Parlament. Auch wenn die Amtssprache natürlich portugiesisch ist: Vor allem in der Hauptstadt Funchal, wo auch das Hotel lag, habe ich so gut wie kein portugiesisch gehört. Durch die vielen Touristen spricht dort ziemlich jeder deutsch. Sehr schade, denn so kam nur sehr schwer Urlaubsfeeling auf, wäre das *manchmal* schöne Wetter nicht gewesen…

Badetechnisch war also nicht viel los (schöne Sandstrände habe ich sowieso nicht gesehen), dafür bin ich viel gewandert! In der Pauschalreise war nämlich auch ein Wanderpaket mit vier geführten Wanderungen enthalten. Zwei Tages- und zwei Halbtageswanderungen. Und das war wirklich toll. Zwar bin ich mit alten Omis und Opis gewandert und so richtig schnell kamen wir nicht voran, aber der österreichische Wanderführer hat trotzdem ein gutes Tempo vorgelegt und die älteren Herrschaften ein wenig angetrieben. 😀 Die zwei Halbtageswanderungen („Levada das 25 fontes“ und eine, dessen Namen ich leider vergessen habe) waren viel zu kurz. Die zwei Tageswanderungen „Levada do Caldeirão Verde“ und „Rabaçal“ waren dafür umso schöner!

Levadas sind übrigens künstliche Wasserläufe, mit denen Wasser aus den Bergen in die Täler geleitet werden. Die Wanderwege orientieren sich oft direkt an den Levadas – so kann man sich auch weniger verlaufen.

Neben tollen Wanderungen, bietet Madeira aber natürlich noch mehr. Mit der Seilbahn kann man direkt von der Altstadt Funchals in den Villenort Monte fahren und dabei eine sehr schöne Sicht über Funchal genießen. Falls du dich fragst, warum die Berghänge so schwarz aussehen: Im Sommer gab es hier ganz schlimme Waldbrände, die sehr nah an die Stadt herankamen. Das war sogar in deutschen Medien Thema. Der Wald hat sich noch nicht erholt und auch einige Häuser sind noch nicht wieder aufgebaut. In Monte gibt es direkt an der Seilbahnstation einen Botanischen Garten, aber weil der Eintritt recht teuer war und es just in dem Moment mal wieder anfing zu regnen, bin ich dort nicht rein.

Um wieder zurück nach Funchal zu gelangen, kann man entweder wieder mit der Seilbahn zurück oder man setzt sich in einen solchen Korbschlitten. Diese Schlitten gibt es etwa seit 1850 und dienten als schnelles Transportmittel nach Funchal für die Bewohner Montes. Heute ist es Touristenbespaßung. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von fast 50 km/h rasen die zweisitzigen Korbschlitten auf den Holzkufen hinunter, gesteuert von jeweils zwei Fahrern mit weißem Strohhut. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten. Aber, was soll ich sagen: Ich hab mich nicht getraut. 😀

Sonnenuntergang vom Hotelbalkon aus.

Der Urlaub auf Madeira war mein erster Urlaub an einen Ort, der nie auf meiner Reiseliste stand. Südliche Länder interessieren mich für gewöhnlich nicht – Asien und auch Skandinavien fasziniert mich viel mehr. UND! Es war auch meine erste Pauschalreise ever. Ein günstiges Angebot im Reiseblättchen des Discounters meines Vertrauens hatten mich angelockt. Madeira war zwar ganz schön, eine solche Pauschalreise möchte ich trotzdem nicht mehr machen. Oder zumindest nicht mehr für die nächsten 30 Jahre. Später wird das sicher wieder interessant.


Wenn von vorn bis hinten alles durchgeplant ist, du am Flughafen mit 30 anderen (deutschen!) Touristen von einer (deutschen!) Reiseleitung in einen Bus gepackt wirst, der dich direkt von deinem Hotel absetzt, in dem du (auf deutsch!) eincheckst, um am nächsten Tag mit einem (deut– okay, österreichischen) Wanderführer mit denselben 30 anderen (deutschen!) Touristen durch Madeira zu wandern… Das ist mir zu wenig Aufregung, zu wenig Erlebnis, zu wenig Abenteuer. Dafür konnte man acht Tage einfach mal nichts tun – abgesehen von den Wanderungen. Wer also nach Entspannung sucht, der findet sie auf Madeira auf jeden Fall.

Dieser Post ist übrigens mein Beitrag zu Arianes Blogparade „Sag niemals nie!“, die bis zum 19. März läuft. Hast du auch eine Geschichte zum Thema? Dann mach gern mit und veröffentliche deinen Post, ein Foto auf Instagram oder auch ein Video und verlinke ihn unter diesem Blogpost.

Warst du auch schon einmal auf Madeira?

8 Kommentare

  1. 7 Jahren vor

    Schön! Das kommt mir so bekannt vor, denn wir waren im November auch eine Woche auf Madeira 🙂
    xx Rena
    http://www.dressedwithsoul.com

  2. 7 Jahren vor

    Schöne Bilder und interessant! Ich war noch nie dort.

    Liebe Grüße
    Caro

  3. 7 Jahren vor

    Ich finde es auch immer total schade, wenn ich im Urlaub um mich herum so viel Deutsch höre. Da fühle ich mich gar nicht richtig, als wäre ich überhaupt aus Deutschland raus. Wir sind daher letztes Jahr in einem ganz kleinen Dorf an der Küste auf Gran Canaria untergekommen. War sehr aufregend! Schöne Eindrücke, die du mitgebracht hast, ich war noch nie dort :/ 🙂

    Liebe Grüße,
    Rica von Ivory Beauty

  4. 7 Jahren vor

    Eine toller Bericht! Ich finde deine Fotos vom Sonnenuntergang und von den Fahrern der Korbschlitten sehr gelungen. Ich war im September auch auf Madeira und kann übrigens deinen Eindruck bestätigen. Egal wo wir waren oder hingeguckt haben, überall sind da Deutsche! 😀 Schön ist die Insel trotzdem und wirklich gut zu erwandern!

    Einen wunderschönen Sandstrand gibt es übrigens in Machico. Um da von Funchal aus hinzukommen bräuchte man allerdings schon ein Auto… sonst wird's schwer.

    Lieben Gruß,
    nossy

  5. 7 Jahren vor

    Super tolle Bilder, sieht echt schön aus :))
    vielleicht hast du ja Lust auf gegenseitiges Folgen via GFC, dann lass es mich auf meinem Blog wissen :))
    Allerliebste Grüße, Rahel – Das ist echt ein super guter Post mit tollen Bildern :))
    Vielleicht hast du ja Lust auf gegenseitiges Folgen über GFC, dann lass es mich doch auf meinem Blog wissen :))
    Allerliebste Grüße, Rahel – http://www.justrahel.blogspot.com

  6. 7 Jahren vor

    Madeira sieht schon schön aus, aber ich verstehe, was du meinst. Vor allem um die Zeit ist alles wahrscheinlich sehr Omi/Opi-lastig und es ist wohl eins dieser Orte, wo du ein Auto brauchst, um aus den Tourigebieten rauszukommen…aber schön entspannt scheint es ja trotzdem gewesen zu sein 🙂

  7. 7 Jahren vor

    Cooler Bericht! Unter Madeira konnte ich mir bislang irgendwie echt nicht viel vorstellen … vielleicht wirklich, weil man das aus den Mündern der Altersgenossen so wenig gehört hat. Sieht aber cool aus. Für immer Frühling klingt auf jeden Fall sehr nett. Vielleicht lieber aber dann auf eigene Faust … 🙂

    Liebe Grüße!

  8. 7 Jahren vor

    Vielen lieben Dank für diesen tollen Beitrag zu meiner Blogparade. Es freut mich, dass die Parade sozusagen der Tritt in den Hintern für dich war, den Beitrag zu veröffentlichen 😀 Die Fotos sehen toll aus, und vor allem sehr entspannt. Aber ich kann gut verstehen, dass das für dich alles etwas befremdlich war – gerade diese Sache, im Ausland nur unter Deutschen zu sein und Deutsch zu sprechen, fände ich total absurd. Andererseits ist es natürlich toll, sich mal um nichts kümmern zu müssen. Danke für den Einblick auf jeden Fall 🙂 Der Beitrag ist jetzt im Blogparaden-Artikel verlinkt und wird demnächst auch auf Facebook geteilt!

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Wer schreibt hier?

Ich bin Jenni, 32, mag Schweine und wohne zusammen mit meinen beiden frechen Katern, den Schnurrberts, seit einigen Jahren im schönen Düsseldorf. Hier auf KuneCoco blogge ich seit 2012.

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